Lauchheims Bürgerwehr hat eine über 600jährige Tradition

Die Anfänge der Lauchheimer Bürgerwehr reichen bis in das frühe Mittelalter zurück. Bereits die Ritter von Gromberg haben sich aus der Lauchheimer Bürgerschaft ihr eigenes Militär herangezogen und als eine Art Miliz dauernd unterhalten.

Eine Straffung erfuhr diese militärische Organisation dann im Jahr 1364, als die Gegend um Lauchheim unter die Herrschaft des Deutschen Ritterordens kam. Seinerzeit hatte die Bürgerwehr insbesondere die Aufgaben des Wehrdienstes auf Schloss Kapfenburg und in Lauchheim wahrzunehmen. Ferner bediente man sich der Bürgerwehr als Marktpolizei, zu Streifen im damaligen Kommendegebiet, als Ehrenwache des Landesherrn und selbstverständlich auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen.

Zu dieser Zeit bestand die Bürgerwehr aus zwei Kompanien, die durch einen Hauptmann, einen Fähnrich, zwei Feldwebel und zwei Korporale befehligt wurden. Mit der Verleihung des Stadtrechts 1431 wurde die Bürgerwehr der Stadt Lauchheim unterstellt. Noch zu Ende des 17. Jahrhunderts trat bei öffentlichen Anlässen die gesamte Bürgerschaft des Kommendegebietes an.

Die rund 100 Musketiere und 40 Reiter wurden von einem Offizier, einem Hauptmann und zwei Unteroffizieren geführt. Die Zünfte waren durch Zimmerleute, Maurer und Schmiede (gerüstet mit ihrem Werkzeug) vertreten. Außerdem folgten dem Zug noch ärmere Untertanen mit dem Jagdspieß. Die Musik bestand aus vier Tambours mit kupfernen Heerpauken und einem Pfeifer. Die Chargierten trugen die blau-weiße Schärpe der Deutschordensherrschaft, ihre Pferde blau-weiße Schabracken.

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Peter Thomas Preissler

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